Garfagnana Lucca
Wälder und Berge, Flüsse und Seen, pittoreske Städte und Dörfer voll alter lebendiger Tradition – die Garfagnana Lucca hat all dies im Überfluss zu bieten.
Ein Refugium für den gestressten Manager, ein Erlebnis für den Erholung Suchenden, der die natürliche Schönheit dieses Teiles der Provinz erkunden möchte. Hier wird man eine andere Art Tourismus erleben; unverfälscht sind nicht nur die Natur sondern auch die Menschen, die hier leben. Traditionen werden gepflegt, und der Reiz liegt eher im etwas Einfacheren. Atemberaubend schön ist die Natur: üppig und nicht endend in ihrer Vielfalt.
- Auch die Marmorberge sind einfach beeindruckend.
- Ausgedehnte Spaziergänge/Wanderungen, Mountainbike-Touren und Tracking zu Pferde sind wohl die bekanntesten Aktivitäten.
- Weltbekannt ist die gute Qualität der Steinpilze, die im September und Oktober an den bewaldeten Berghängen gesammelt werden; köstlich auch die vielfältigen Zubereitungsarten.
Kastanienwälder
Der Speiseplan ist sehr von der Jahreszeit bestimmt, dominierend sind Kastanienmehl und all seine Produkte, aber auch Dinkel wird oft verarbeitet. Fleisch bekommt man oft noch aus natürlicher Zucht. Fische gibt es aus den vielen Flüssen und Seen. Wild liefern die reichen Wälder und die Pilze ebenfalls. Bekannteste Speisen der Garfagnana sind Castagnaccio, eine Art Polenta aus Kastanienmehl und Minestrone di Farro Dinkelsuppe.
Die Kastanie hat die Garfagnini geprägt. Alles was dieser Baum hervorbrachte, wurde von den Menschen in der Garfagnana genutzt und verarbeitet. Die Menschen lebten von und mit der Kastanie.
Nirgendwo hat man einen besseren überblick über die Nutzung dieses einmaligen Gewäch’s – ob Frucht oder Baum – als in dem Kastaniemuseum in Colognora.
Colognora liegt rechts des Serchio – der nach Lucca fließt – hoch oben in den Kastanienwäldern oberhalb Ponte A Moriano und Loppeglia.
Das Museum wurde 1978 von den zwei Frati Brüdern gegründet. Sie sammelten Werkzeuge und Gerätschaften, die für die Kastanie gebraucht und genutzt wurden. In ihrem Haus in Colognora zeigten sie es Interessierten und gründeten somit das Museum.
Heute umfasst das Museum nicht nur die handwerkliche Industrie mit den Kastanien, sondern zeigt das Leben der Menschen in diesem Gebiet mit Gebrauchsgegenständen wie Werkzeug, Koch-/Essutensilien, Kleidung und etliches mehr.
Die Webseite der Gebrüder Frati Museo di Castagno
Sollten Sie das Museum besuchen, dann ist Vetriano mit dem wohl kleinstem historischen Theater der Welt nicht weit. Gerade das nächste Dorf.
Die Garfagnana will langsam erobert werden
Ein großes Gebiet der Garfagnana ist Naturschutzpark, Industrie ist kaum zu finden und die Zeit scheint stillzustehen. Der Eilige wird auch kaum den Weg in dieses kleine Paradies finden. Im Mittelalter jedoch führte der Transit von Norditalien nach Süden durch die Garfagnana und das Serchio-Tal. Denn die Küste war Malaria verseucht und somit nahm man lieber den etwas beschwerlicheren aber sicheren Weg.
Für heutige Verhältnisse ist dieser Weg etwas zu langsam. Da die geologische Struktur bisher den Bau von Schnellstraßen verhindert hat, und damit der Verkehr eher gemächlich fließt. Auch die Wege sind nach heutigen Begriffen nicht weit. Jedoch es sind viele Höhen zu überwinden. Flüsse schlängeln sich durch Täler, und wir müssen ihren Windungen folgen.
Heutzutage haben die Garfagnini absolut Anschluss am modernen Leben, dank Internet mittendrin und bestens informiert. Auf keinen Fall Hinterwäldler, haben sie dennoch eine große Affinität zu ihrer Vergangenheit. Sie leben eher im Rhythmus der Jahreszeiten und der Natur als hektisch dem Zeitgeist hinterher zu laufen.
Eine große neue Errungenschaft ist der Safran-Anbau, der in dieser eher karstigen Gegend gut zu gedeihen scheint.
Barga
Zwei Flüsse bestimmen das Bild der nördlichen Toskana: Der von Ost nach West fließende große Arno aus dem Appenin stammend und der Nord-Süd fließende zum Teil wildromantische Serchio, der seinerseits in den Appuanischen Alpen entspringt. Oberhalb des Serchio liegt, etwa 25 km nördlich von der Provinzhauptstadt Lucca, das kleine Städtchen Barga. Etwa 10.000 Einwohner, mit 410 Meter Höhe über dem Meeresspiegel in bereits luftiger Höhe mit angenehmem Klima auch in heißen Sommern dort, wo der Serchio sich besonders spektakulär zeigt.
Daher ist es nicht überraschend, dass viele Luccheser in Barga ihre Sommerresidenz hatten und haben. Auch die Angelsachsen sind von diesem Städtchen sehr angetan. Wird es doch zu der Gruppe der schönsten Orte Italiens gezählt.
Ein Ort also, wo man sich in angenehmem Klima aufhalten kann, die großen Sehenswürdigkeiten der Toskana dennoch erreichbar sind.
Man sagt hier, das Schönste vom Tag in der sommerlichen Toskana sei die abendliche Rückkehr nach Barga.
Weiterhin sind in der unmittelbaren Umgebung noch Teile einer alte Wasserleitung zu besichtigen.
Wir haben hier gut gegessen Ristorante Scacciaguai, Via di Mezzo, 23, Barga.
Sehenswürdigkeiten
Der älteste Teile des Ortes liegt auf einer Anhöhe über dem Tal und wird besonders durch seinen schönen klaren romanischen Dom geprägt. Mit seinem Turm überragt die Kathedrale wie eine Kelgelspitze das gesamte Städtchen. Das Domplateau bietet eine grandiose Sicht über die Dächer von Barga und auf die umgebenden Felsmassive.
Wichtig zweifellos ein Besuch des Doms: Sie entscheiden, ob Sie ihn auf bequemen serpentinenartig ansteigenen Sträßchen oder direkt über die steile Treppe hinauf erreichen wollen.
Bemerkenswert im Inneren die prächtige Kanzel, die dem berühmten Bildhauer Niccolò Pisano zugeschrieben wird und in der Tat an viele seiner großen Werke erinnert.
Festivals
Meist im Juli findet in der Barockoper Teatro dei Differenti die heutzutage international bekannte Opera di Barga statt, auch mit ausgewählten Barockwerken. Davon auch solche, die man auf den großen Bühnen der Welt heute eher selten zu hören bekommt – schauen Sie hier auf Programme.
Wie in vielen anderen Orten der Toskana gibt es auch in Barga zusätzlich ein jährliches Jazz Festival.
Das Barga „Opera Festival“ wurde im Jahre 1967 auf Initiative des britischen Ehepaares Peter Hunt und Gillian Armitage gegründet, beide kommen aus der Welt des englischen Theaters. Ihr Ziel war es unter anderem jungen Künstlern eine Bühne für ihre Darbietungen zu geben.
Weitere interessante Orte in der Garfagnana Lucca
- Bagni di Lucca – einst war es Europa weit das bekannteste Heilbad Luccas. Hier kurte auch Heinrich Heine und schwärmte von den lieblichen Tälern. Auf der Fahrt von Lucca nach Bagni di Lucca am Serchio entlang werden Sie natürlich an der Teufelsbrücke vorbei kommen.
- Castelnuovo di Garfagnana ist die Hauptstadt dieses Teils der Provinz Lucca’s.
- Celle dei Puccini, hier verbrachte Giacomo Puccini Teile seiner Jugend, es ist der Geburtsort seiner Großeltern. Im Sommer gibt es kleine Puccini-Festivals in dem beschaulichen Ort.
- Grotta del Vento ist eine unterirdische Tropfsteinhöhle und natürlich auch sehr interessant mit Kindern zu besuchen – hier gibt es weiter Informationen auf Deutsch > http://www.turismo.garfagnana.eu/de/fare/itinerari/in-auto-e-in-moto/Grotta-del-Vento-Barga.html