Zutaten für Winter Tagliatelle

Tagliatelle d’inverno - Winter Tagliatelle

Für 4-6 Personen:

  • ½ Tasse Olivenöl
  • 2 fein gehackte Zehen Knoblauch
  • 2 Esslöffel feine gehackte Sellerie (Stange)
  • 1 ½ Tassen gewürfelte italienische Wurst (ohne Fenchel!);
  • die Wurst am besten vor Gebrauch einige Tage trocknen lassen
  • 1 ½ Tassen Ricotta, am besten Ziegenricotta
  • 2 Tassen Champignons in Scheiben (oder noch besser getrocknete oder Frische Steinpilze oder wie hier auch italienische, also kleine Artischocken )
  • ½ Tasse gehackte frische Minze
  • 1/2 Tasse Gemüse- oder Fleischbrühe
  • ¾ Tasse geriebener Pecorino
  • Salz und Pfeffer nach Gutdünken
  • Tagliatelle oder jede andere Art frischer Eiernudeln

In einer Schale, groß genug auch für die gekochten Nudeln, das Öl, Knoblauch, Sellerie und die Wurst sautieren; dann die Ricotta, Pilze, Minze und Brühe zugeben sowie Salz und Pfeffer nach Geschmack. Nach 10-15 Minuten Garzeit die frisch gekochte Pasta beifügen (stets al dente gekocht), den Pecorino einrühren und servieren. Ich habe die Steinpilze durch Champignons ersetzt, da es schwierig sein mag, das ganze Jahr über frische Steinpilze zu bekommen. Das Gericht heißt „Winter-Tagliatelle“, da man in der Toskana die besten Steinpilz (porcini) eben im Winter findet. Man kann auch eingefrorene Steinpilze verwenden.

Einst hatte meine Großmutter Zita die reichen Vettern aus der Stadt zum Abendessen eingeladen. Es war das erste Mal, dass Mario uns die Ehre erwies, mit dem armen Teil der Familie zu essen. Großmutter wollte einen besonders guten Eindruck machen, der Tisch war mit dem besten, was man hatte, gedeckt: Das Porzellan und die Gläser, die sie einmal im Jahr am Namenstag des Schutzheiligen (S.Ansano, erster Sonntag im September) benutzte. Aber dieser Tag war einfach genau so wichtig, sagte sie.

Als Mario sich hinsetzte, sagte er, er möge nichts mit Käse, er hasse Käse. Ich kann mich noch genau an Großmutters Gesicht erinnern, ich war damals 8 Jahre alt. Ich wusste sofort, dies war einer der Momente, wo ich einfach den Mund halten musste. Großmutter begann die Vorspeise zu servieren (hausgemachte Wurst, Schinken und Oliven). Dann kam sie mit der großen Pastaschüssel; ich sah sofort, die Pasta war  rosa und nicht weiß wie bei diesem Rezept üblich. Wir aßen alle, und Mario und Servina nahmen eine zweite Portion. 

Nach dem Abendessen und nachdem Mario und seine Frau gegangen waren, fröhlich und pumpesatt, erzählte Großmutter dem Rest der Familie, dass sie etwas Tomaten und am Tag zuvor bereitete Basilicum- Sauce hinzugefügt hatte, um den Geschmack und die Farbe des Käses zu überdecken. Bis heute weiß ich nicht, ob Mario die Pasta Großmutter zuliebe gegessen oder ob  sie ihm einfach geschmeckt hat.

Ich jedenfalls mag beide Versionen.

sugo-winter-gemuese-pfanne