Lamm mit Rosmarin

Lamm mit Rosmarin - Agnello con Rosmarino

Ostern war es immer das selbe: Wir brachten Großmutter Zita nicht dazu, das Lamm nicht zu schlachten – hatten wir es doch aufwachsen gesehen, es gefüttert, mit ihm gespielt und es zu Spaziergängen mitgenommen, wir hatten ihm sogar einen Namen gegeben. Alles bitten und betteln half nichts, sie blieb bei ihrer Meinung.  Natürlich war Ostern ohne gegrilltes Lamm kein richtiges Ostern. So gingen wir also in dieser Lage zu Großvater Stefano, in der Hoffnung, er könne sie umstimmen. Es war aber jedes Jahr das gleiche: Auch er traute sich nicht mit Zita zu streiten. Es war einfacher, sie einfach bei ihrer Meinung zu lassen und das gegrillte Lamm auf ihre Art zu bekommen. So musste eben schließlich wieder der Metzger ran, und das arme Tier endete auf dem Esstisch.
Die Vorbereitung dieses Gerichtes ist relativ einfach und schnell.

Man braucht eine Lammkeule von ca. 2 Pfund,
3-4  Zweige Rosmarin,
3-4 Knoblauchzehen,
1 Glas Weißwein,
1 Glas extravergine Olivenöl,
3-4 Blatt Lorbeer, Salz und Pfeffer.

Man macht ein paar tiefe Einschnitte in das Fleisch, spickt dort einen Teil der Zutaten hinein; der Rest kommt in eine Pfanne mit Öl und dem Wein, alles wird im Ofen gegart bis das Fleisch am Knochen leicht rosa ist. Heute können wir ein Fleischthermometer nutzen, Zita hat mit einem scharfen Messer  nahe am Knochen eingeschnitten und kontrolliert. Sie servierte das Gericht immer mit in Olivenöl und mit Knoblauch, viel Rosmarin, Salz und Pfeffer gerösteten Kartoffeln.

Das eigenartige an der Geschichte mit dem armen Lämmchen war, dass Zita’s Enkel, mich eingeschlossen, den Braten immer aufaßen und dabei die Trauer über das Schlachten völlig vergaßen.