Pitigliano auf und aus Tuffstein erbaut
Dieser intakte mittelalterliche Ort Pitigliano ist besonders spektakulär bei der Anfahrt aus Saturnia. Er ist auch heute noch eine lebendige Stadt, deren Einwohner sich am späten Nachmittag nach getaner Arbeit in die Gassen zu einem Schwätzchen setzen. Es wird dabei Gemüse geputzt, gehandarbeitet oder, wie hier, Zweige von Ginster zurecht geschnitten. Damit werden die Weinreben nach der Lese neu angebunden.
Bekannter hiesiger Wein ist der Bianco di Pitigliano.
Dieser wird auch heute noch in den Tuffstein-Höhlen unter den Häusern der Weinbauern gelagert, genau wie in Etruskischen Zeiten.
Original sieht alles aus, nicht gerade frisch restauriert, nein, es ist der Charme des Lebendigen, des Gewachsenen, der dieses Stadtbild prägt. Jedoch ist zu fühlen, dass es teilweise einer anderen Zeit angehört und diese kaum mit unserer modernen Welt in Kontakt steht.
Liebenswert sind die mittelalterlichen engen Gassen und Straßen. Einige scheinen direkt in den Himmel zu führen!
Pitigliano eine Etrusker Stadt
„Pitigliano ist die größte der Etruskischen Städte auf Tuffstein, mit ihren steil abfallenden Hängen scheint sie wie aus dem Boden der Maremma gewachsen. Es ist die am spektakulärsten gelegene Stadt im Fiora Tal, dem Kernland der alten Etrusker.
Genießen Sie das Ambiente, die Geschäfte, Museen, den Dom und wundern sich bitte, dass keines der Gebäude über die Klippen stürzt.
Klein Jerusalem
Ein bedeutenden Teil der Stadt gehört der jüdischen Gemeinde. Die Juden fanden hier Zuflucht vor Verfolgung und Vertreibung im 16. Jahrhundert und haben das Leben und Bild der Stadt maßgeblich mit geprägt.
- Juden und Christen lebten hier in friedlicher Gemeinschaft beisammen.
Nur die Obrigkeit, hat die Jüdische Gemeinde nicht immer ungestört gelassen. Als das Gebiet von den Medici annektiert wurde und dann auch später in der faschistischen Zeit, hatte sie von diesen Repressalien zu erleiden. Die Sfratti, ein von der Jüdischen Gemeinde kreiertes Gebäck, stellt die Form von Knüppel dar. Mit solchen hatten damals die Florentiner an ihre Türen gedonnert. Nun, dieses Gebäck erinnert sie noch heute an die Zeit der Medici.
Koschere Lebensmittel werden und wurden hergestellt. Es gab zum Beispiel eine koscher arbeitende Schlachterei, eine Bäckerei mit ungesäuertem Brot und etliches mehr. Es wurde auch koscherer Wein gekeltert. Natürlich fehlte auch die Synagoge nicht und das Badehaus. Liebevoll wurde dieses Viertel von dem Rest der Bevölkerung „Klein Jerusalem“ genannt.
Renaissance Bauten auf mittelalterlichen Mauern
Der imposanteste Bau ist der Orsini Palast, eher eine Festung. Sie sollten in Betracht ziehen ihn zu besichtigen. Diese Renaissance-Residence hat in sich schöne Elemente, hübsche Bögen und Friese. Einen Innenhof mit Ziehbrunnen und weitere klassische Elemente aus der Architektur. Heute finden Sie dort das Diözesemuseum mit Kunstwerken aus dem Mittelalter bis in die Neuzeit. Außerdem das archäologische Museum, das Exponate aus den nah gelegenen archäologischen Fundstätten zeigt.
Sehenswert ist auch die mittelalterliche Kathedrale von St. Peter und Paul. Der Glocken-Turm von Sant Petrus und Paulus entstand aus einem der Geschlechter-Türme. In den unteren ⅔ verkleidet, um sich dem Stil der später barockisierten Kirche anzupassen. Eine nicht gerade ästhetisch gelungene Architektur. Interessant ist sie aber allemal.
Die älteste Kirche ist San Rocca, ein trapezförmiger Bau mit fast spartanischem Kirchenschiff im Inneren.
Info
Parkplätze in Pitigliano gibt es in beschränkter Anzahl auf der Piazza unterhalb des Palazzo Orsini.
Ein Wikipedia Link: https://de.wikipedia.org/wiki/Pitigliano
Vier Städte – eine Tagestour, wenn man nicht viel Zeit hat – gemütlich kann man 2 Touren daraus machen. Sonn- und Feiertage sollte man meiden.
Saturnia bekannte Therme und Sorano, Sovana und Pitigliano die 3 Tuffsteinstädte in der südlichen Toskana, im Hügelland der Maremma Etruskischen Ursprungs.
Einen Überblick über Tuscia: Toskana der Süden, Lazio der Norden, Umbrien der Westen erhalten sie hier > Tuscia…………..